Wildcampen in Deutschland – das musst du beachten! Wildcampen • 9. Apr. 2024 Einschlafen unter Bäumen, aufwachen mit Blick aufs Meer und dann den ersten Kaffee am Strand genießen – ohne eine Menschenseele weit und breit. Wahrscheinlich hattest du auch schon mal den Traum, in der freien Natur zu übernachten – ungestört und total entspannend! Allerdings vergessen viele, dass Wildcampen oft verboten ist und hohe Strafen drohen können! In unserem Ratgeber beantworten wir dir die wichtigsten Fragen rund um das Thema Wildcampen in Deutschland. Inhaltsverzeichnis Was ist Wildcampen? Unter Wildcampen versteht man das Übernachten in einem Zelt oder Fahrzeug – egal ob Auto, Camper oder Wohnwagen – an einem offiziell nicht zugelassenen Ort, meist in der freien Natur. Man befindet sich somit abseits von Campingplätzen, Stellplätzen oder sonstigen ausgezeichneten Parkplätzen. Was ist das Jedermannsrecht? Das Wildcampen wird auch oft mit dem sogenannten “Jedermannsrecht” in Verbindung gebracht. Darunter versteht man das Recht, dass jede*r die Natur frei nutzen und dort auch legal übernachten darf. Das Recht entfaltet hauptsächlich in den skandinavischen Ländern seine Wirkung, in Deutschland gilt es jedoch leider nicht. Hier gibt es das Betretungsgesetz, das im Bundesnaturschutzgesetz unter § 59 zu finden ist. Dieses Gesetz sagt aus, dass allen das Recht gewährt wird, freie Landschaft zu nutzen, um sich zu erholen. Das Übernachten zählt jedoch nicht dazu. Ist Wildcampen in Deutschland erlaubt? Allgemein und ganz kurz gefasst kann man festhalten, dass Wildcampen in Deutschland verboten ist und als Ordnungswidrigkeit gilt. Wer gegen die Vorgaben verstößt und erwischt wird, muss mit einem Bußgeld von bis zu 10.000 € rechnen. Die genauen Angaben kannst du im Bußgeldkatalog einsehen, wir haben sie im nächsten Abschnitt auch noch mal für dich zusammengefasst. Das Ziel dieses Verbots ist es, die Natur zu schützen und mögliche Zerstörung oder Vermüllung zu vermeiden. Außerdem ist das freie Übernachten in der Natur auch nicht ungefährlich, da man sich in der Umgebung nicht auskennt oder auf wilde Tiere treffen könnte. Wenn man sich genauer mit der Thematik beschäftigt, merkt man, dass es keine übergreifenden Informationen gibt und die Regeln pro Bundesland variieren. So ist es zum Beispiel in Bayern eindeutig verboten, im Freien zu übernachten, in Brandenburg hingegen darf man als Wander*in problemlos eine Nacht unter freiem Himmel verbringen. Die Höhe des Bußgeldes variiert zudem auch von dem Gebiet, in dem du campst und ob du mit einem Zelt oder einem Fahrzeug unterwegs bist. Ganz klar geregelt ist, dass das Übernachten in Naturschutzgebieten wie Nationalparks, Biosphärenreservaten oder Biotopen strengstens verboten ist. Etwas milder können die Strafen bei Landschaftsschutzgebieten ausfallen. Das Nächtigen auf Privat-, Grundstücken, Wäldern oder Feldern ist erlaubt, wenn es eine offizielle Zustimmung der Eigentümer*innen gibt. Hierbei ist es jedoch strengstens untersagt, eine Feuerstelle zu errichten. 🌳27 % der gesamten Fläche Deutschlands bestehen aus Landschaftsschutzgebieten und 6,1 % aus Naturschutzgebieten. Nordrhein-Westfalen besitzt eine überdurchschnittlich hohe Ausprägung von Landschaftsschutzgebieten und Brandenburg sowie Berlin eine unterdurchschnittlich hohe. Die meisten Naturschutzgebiete befinden sich an der AWZ (Ausschließliche Wirtschaftszone), also an den Küstengebieten Deutschlands. Naturschutzgebiete werden strenger geschützt als Landschaftsschutzgebiete und es drohen höhere Strafen, wenn man gegen die jeweiligen Vorschriften verstößt. Beide Gebiete sind durch Schilder gekennzeichnet, die darauf hinweisen, dass man eine geschützte Fläche betritt. In Naturschutzgebieten drohen die höchsten Strafen © Canva Was ist ein Naturschutzgebiet? Unter Naturschutzgebieten versteht man räumlich begrenzte Gebiete, deren Landschaft und Natur unter besonderem Schutz stehen. Die genaue Definition ist im Bundesnaturschutzgesetz im § 23 geregelt. Diese Gebiete sind besonders gut geschützt. Was ist ein Landschaftsschutzgebiet? Auch diese Gebiete müssen streng geschützt werden. Damit eine Fläche als Landschaftsschutzgebiet eingestuft werden kann, muss eine der folgenden Bedingungen erfüllt sein:Die Fläche dient zum Schutz der Erhaltung, Wiederherstellung oder Entwicklung bestimmter Naturgüter. Hierbei steht vor allem der Schutz wilder Tiere- und Pflanzenarten im VordergrundDer Ort muss eine spezielle Bedeutung für die Erholung habenDas Gebiet zeichnet sich durch Vielfalt, Schönheit, Eigenart und kulturhistorischer Bedeutung aus Was ist der Unterschied zwischen beiden? Das Ziel von Naturschutzgebieten ist das Erhalten von unberührter Naturlandschaft. Landschaftsschutzgebiete schützen hingegen Natur, die auch von Menschen kultiviert wurde. In welchen Bundesländern darf man Wildcampen? Wie bereits erwähnt, handelt es sich beim Wildcampen in Deutschland um eine Ordnungswidrigkeit, die mit Bußgeld geahndet wird. Dabei wird nicht nur nach Ort und Art der Übernachtung (Zelt oder Fahrzeug) unterschieden, sondern auch nach der Aufenthaltsdauer. Oftmals gibt es eine 10-Tages-Grenze. Wenn diese überschritten wird, fällt für jeden weiteren Tag eine zusätzliche Strafe an. Das betrifft z. B. Bundesländer wie Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Die einzelnen Regeln werden im Waldgesetz des jeweiligen Bundeslandes festgehalten, wo sie jederzeit nachgeschlagen werden können. Allerdings sind nicht alle Informationen öffentlich zugänglich und die Bußgelder gehen oftmals sehr weit auseinander. Es lohnt sich also, einen Blick auf die genauen Bestimmungen des Bundeslands zu werfen, da diese auch teilweise Sonderregelungen und legale Alternativen anbieten. Die Strafen fürs Wildcampen nach Bundesland Bundesland Strafe€€€€Schleswig-Holstein10-10.000 €Niedersachsen15-5.000 €Mecklenburg- Vorpommern10-5.000 €Saarland10-5.000 €€€€Sachsen-Anhalt 50-2.500 €Bayern50-2.500 €Hamburg25/50-2.500 €€€Rheinland-Pfalz15-511 €Thüringen15-500 €Baden-Württemberg100-400 €Berlin 100-400 €Brandenburg100-400 € €NRW 10-300 €Bremen10-100 €Sachsen5-50 €Hessenk. A. Wildcampen in Baden-Württemberg In Baden-Württemberg ist das Wildcampen untersagt. Hier erwähnt der Bußgeldkatalog eine Strafe von 100 - 400 € bei einem Aufenthalt von bis zu 10 Tagen. Bußgeldrange: 100-400 € Wildcampen in Bayern Wer in Bayern wildcampt, muss mit einem Bußgeld von 10 - 2.500 € rechnen. Am teuersten wird es mit einem Wohnwagen in einem Naturschutzgebiet. Wenn du dich in einem Landschaftsschutzgebiet befindest, kann die Strafe zwischen 15 - 1.500 € variieren. Bußgeldrange: 10 - 2.500 € Wildcampen in Berlin Auch die Grünflächen rund um die Großstadt Berlin laden die Menschen zum Wildcampen ein. Leider ist das in diesem Bundesland verboten und zählt als Ordnungswidrigkeit. Laut dem Bußgeldkatalog kannst du bei bis zu zehntägigen Camping-Aufenthalten Strafen zwischen 100 - 400 € erhalten. Für jeden Tag, der darüber hinausgeht, fallen weitere 5 - 100 € an. Bußgeldrange: 100-400 € Wildcampen in Brandenburg Das Wildcampen ist auch in Brandenburg verboten, was im § 17 im Waldgesetz des Landes Brandenburg zu finden ist. Im Gegensatz zu den anderen Bundesländern ist es hier jedoch erlaubt, als reisende Person (zu Fuß, mit Pferd oder auf dem Wasserweg) eine Nacht im Zelt oder unter freiem Himmel zu schlafen. Die Höhe des Bußgeldes für zehntägiges Campen beträgt zwischen 100 - 400 €. Für jeden weiteren Tag können zusätzlich 5 - 100 € anfallen. Bußgeldrange: 100 - 400 € Wildcampen in Bremen Bremen ist mit seiner Gesamtfläche das kleinste Bundesland. Deshalb ist Wildcampen als Aktivität nicht sehr beliebt, da die dafür attraktiven Flächen fehlen. Dennoch wird auch hier im Waldgesetz das Wildcampen verboten. Die Geldstrafe kann bis zu 100 € betragen. Bußgeldrange: 10 - 100 € Wildcampen in Hamburg Wenn du in der schönen Hansestadt frei stehst, kannst du mit ähnlich hohen Strafen wie in Bayern rechnen. Ob Landschafts- oder Naturschutzgebiet – die Strafen für Wildcampen sind hier preislich gleich. Bußgeldrange: 25 - 2.500 € Wildcampen in Hessen In Hessen ist Wildcamping zwar nicht explizit verboten, jedoch nur erlaubt, wenn du eine Einverständniserklärung der Grundstückseigentümer*innen besitzt. Daher findet man auch keine Angaben zu einem Bußgeld. Wildcampen in Mecklenburg-Vorpommern Das Zelten sowie das Abstellen von Wohnwagen, Wohnmobilen und Verkaufsständen ist in Mecklenburg-Vorpommern nicht erlaubt. Hier kannst du bei bis zu 10 Tagen Wildcamping von Bußgeldern von 50 - 5.000 € ausgehen. Zu jedem zusätzlichen Tag können 10 - 100 € anfallen. Bußgeldrange: 10 - 5.000 € 🏕️Eine Besonderheit gibt es jedoch: Wandernden ist es erlaubt, in Naturschutzgebieten eine Nacht unter freiem Himmel oder in einem Zelt zu schlafen. Für Wohnmobile und Fahrzeuge zählt dies jedoch leider nicht. Wildcampen in Niedersachsen Auch in Niedersachsen ist das Übernachten in der freien Natur nicht erlaubt. Bei Verstoß fallen ebenfalls hohe Geldstrafen an. Die Bußgeldspanne reicht von 15 - 5.000 €. Jeder zusätzliche Tag (ab dem 10. Tag) kann Strafen von 10 - 250 € mit sich kriegen. Bußgeldrange: 15 - 5.000€ Wildcampen in NRW In Nordrhein-Westfalen ist das Wildcampen verboten. Die Höhe des Bußgeldes hängt auch von der Länge des Aufenthalts ab. Das Bußgeld für Wildcampen mit einem Zelt oder Wohnmobil bis zu 10 Tagen kann zwischen 10 € und 300 € kosten. Jeder darauf folgende Tag kann ein Bußgeld in Höhe von 5 - 85 € einbringen. Bußgeldrange: 10 - 300€ Wildcampen in Rheinland-Pfalz In Rheinland-Pfalz ist Wildcampen ebenfalls verboten und darf nur mit der Zustimmung der Waldeigentümer*innen umgesetzt werden. Hier variieren die Strafen je nach Gebiet und ob die Dauer von 10 Tagen überschritten wird. Das Bußgeld bis 10 Tage reicht von 16 - 256 € bei Landschaftsschutzgebieten und bei Naturschutzgebieten von 52 - 511 €. Zu jedem zusätzlichen Tag kann ein Bußgeld von 8 € bis 102 € hinzukommen. Bußgeldrange: 5 - 511 € Wildcampen im Saarland Im westlichsten Bundesland zählt das Wildcampen als Ordnungswidrigkeit. Das Nächtigen in der freien Natur kann bis zu 5.000 € Strafe kosten. Bußgeldrange: 10 -5.000 € Wildcampen in Sachsen Wer in Sachsen wildcampt muss mit einem Bußgeld in Höhe von 5 - 50 € rechnen, denn es ist auch in diesem Bundesland verboten. Bußgeldrange: 5 - 50 € Wildcampen in Sachsen-Anhalt Für dieses Bundesland gibt es nur sehr wenige Informationen zum Wildcampen. Klar ist, dass Wildcampen auch hier verboten ist und eine Bußgeldstrafe in Höhe von 50 - 2.500 € anfallen kann. Bußgeldrange: 50 - 2.500 € Wildcampen in Schleswig-Holstein Das Wildcampen ist in Schleswig-Holstein ebenfalls verboten. Hier zählt dies auch als Ordnungswidrigkeit und kann Bußgeld in Höhe von bis zu 10.000 € erreichen. Damit hat das Bundesland im Vergleich die höchstmögliche Strafe. 🏕️Wildes Schleswig-Holstein: Allerdings bietet dieses Bundesland eine legale Alternative, die es Wandernden und Reisenden erlaubt, in der Natur zu schlafen. Was sich genau hinter der Idee von Trekkingplätzen versteckt, findest du hier heraus. Bußgeldrange: 10 - 10.000 € Wildcampen in Thüringen Auch Thüringen hat entschieden, dass Wildcampen verboten ist. Die Höhe des Bußgeldes ist davon abhängig, wie lange man wildcampt. Im Zelt oder Wohnwagen bis zu 10 Tagen können Kosten zwischen 15 - 500 € auf dich zukommen. Jeder zusätzliche Tag kann zwischen 8 - 100 € kosten. Bußgeldrange: 15 - 500€ Wir haben unser Bestes gegeben, um dir hilfreiche Informationen zu den einzelnen Bundesländern und deren Bestimmungen zusammenzustellen. Allerdings wurde schnell deutlich, dass es keine einheitliche Höhe des Bußgeldes in Deutschland gibt und auch die Beträge in den einzelnen Bundesländern stark variieren. Aus den Angaben im Bußgeldkatalog wird auch nicht deutlich, warum die Spanne so groß ist und wann du (am Beispiel von Schleswig-Holstein) 10 € und wann 10.000 € zahlen musst. Wenn du also beim Wildcampen erwischt wirst, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit der Einzelfall betrachtet und bewertet (Wie lange stehst du dort? Wie sehr hast du dich eingerichtet? Stehst du auf einem Parkplatz oder in einem Naturschutzgebiet? etc.). Denn selbst Kommunen können Sonderregelungen aufstellen, die dann wieder von den Bestimmungen der Bundesländern abweichen. Oftmals muss zunächst nur ein Verwarngeld gezahlt werden. Hier kommst du auf den aktuellen Bußgeldkatalog 2023, der alle Strafen im Detail aufzeigt. 💰Was ist das Verwarngeld?Das Verwarngeld ist eine Geldstrafe, die bei geringen Ordnungswidrigkeiten eingesetzt wird. Die Höhe der Strafe kann bis zu 55 € ansteigen, danach wird es als Bußgeld bezeichnet. Trekkingplätze entlang der südlichen Weinstraße. © B. Wiesenfarth Legale Alternativen zum Wildcampen Wie wir bei der genaueren Betrachtung der Bundesländer festgestellt haben, ist Wildcamping in Deutschland überwiegend verboten und aufgrund der hohen Strafen auch nicht unbedingt überall zu empfehlen. Mittlerweile gibt es außerdem viele Alternativen, die das Gefühl von Wildcamping erzeugen, aber dabei ganz legal sind. Wir stellen dir im Folgenden ein paar Optionen vor: Trekking-Campingplätze Trekkingplätze stellen den perfekten Mix zwischen Wildcampen und Campingplätzen dar: Hierbei handelt es sich um etwas abgelegene und kostenpflichtige Lagerplätze, die oft nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu erreichen sind. Die meisten Trekkingplätze sind von April bis Oktober buchbar. In den Wintermonaten sind sie oft nicht zugänglich, um wilde Tiere nicht zu stören. Viele Trekkingplätze bieten keine Sanitäranlagen, aber besitzen eine Komposttoilette sowie Feuerstellen. Wenn du dich für das Thema interessierst, findest du hier weitere Infos sowie die besten Trekkingplätze in Deutschland. Biwakieren Beim Biwakieren ist man – ähnlich wie beim Trekking – ohne Campingfahrzeug unterwegs und nächtigt meist ganz simpel mitten in der Natur. Oft auch komplett unter freiem Himmel ohne Zelt. Im Gegensatz zum Wildcampen ist hier die Rechtslage nicht genau definiert und befindet sich in einer Grauzone. Demnach ist Biwakieren in fast allen Bundesländern erlaubt und kann als Alternative zum Wildcampen dienen. Jedoch ist diese Art und Weise der Übernachtung deutlich gefährlicher und sollte gut durchdacht sein. Meist ist diese Vorgehensweise bei professionellen Wandernden üblich, die dafür die sogenannten “Biwakschachteln” nutzen. Darunter versteht man Schutzhütten aus Blech, die oft als Zwischenstationen für wandernde Personen dienen und in denen man schlafen kann. Ganz wichtig ist, dass man auf die Natur achtet und keinen Müll hinterlässt. Camping auf Privatgrundstück Einen Stellplatz für sich alleine, meilenbreit keine Menschenseele und nur dem Zwitschern der Vögel lauschen – tatsächlich ist das gar nicht so unmöglich: Da viele Camper*innen diesen Traum verfolgen und nicht aktiv Wildcamping betreiben möchten, sind in den letzten Jahren einige Plattformen entstanden, die private Stellplätze in der Natur anbieten und so die Möglichkeit für ein legales Wildcamping-Abenteuer bieten. Wenn du selbst ein schönes Privatgrundstück hast, kannst du diese auch selbst anbieten und dir so etwas dazuverdienen. Dafür musst du dich einfach nur bei der jeweiligen Plattform anmelden. Wir stellen dir die bekanntesten Plattformen für deinen individuellen Campingurlaub vor. Stellplätze bei ländlichen Gastgeber*innen In vielen Ländern Europas hat sich das Prinzip des ländlichen Gastgebers als Übernachtungsmöglichkeit für Camper*innen durchgesetzt. Darunter neben Deutschland auch Spanien, Österreich, Italien oder Frankreich. Gegen eine einmalige Gebühr erhält man oft in Form einer Mitgliedschaft Zugang zu dem Netzwerk der Betriebe, die ihre Flächen zum Campen anbieten. So ist man zu Gast bei Winzer*innen, Braumeister*innen oder Käse-Hersteller*innen und kann neben regionalen Spezialitäten Tiere und Hof erleben. Wir stellen dir hier alle Plattformen und Länder vor. Wildes Schleswig-Holstein Wir stellen dir nun eine Alternative vor, die das Unmögliche doch möglich macht: In Schleswig-Holstein ist das Wildcampen erlaubt!Das nördlichste Bundesland hat eine Stiftung gegründet, die es Camper*innern ermöglicht, in der Natur wild zu campen. So gibt es 16 Orten, an denen es Reisenden erlaubt ist, unter freiem Himmel zu schlafen. Dennoch gibt es auch Regeln, die eingehalten werden müssen: Das Angebot gilt nur für Camper*innen, die zu Fuß oder auf dem Rad unterwegs sind. Campingmobile oder Vans sind von dem Angebot ausgeschlossen. Außerdem dürfen an jedem Platz nur zwei Zelte mit jeweils zwei bis drei Personen aufgestellt werden. Lagerfeuer sind zudem strengstens verboten und natürlich sollen alle Plätze sauber hinterlassen werden. Die Übernachtungsmöglichkeiten werden auf den Flächen der Stiftung Naturschutz oder von Privatpersonen und Kommunen zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen findest du in diesem Artikel. Übernachten im Schwarzwald Für alle Naturliebende ist die Plattform "One-Night-Camps" ein wahre Goldgrube. Wer auf der Suche nach einem idyllischen Schlafplatz mitten im Schwarzwald ist, wird hier fündig - sowohl mit Zelt als auch mit Reisemobil. Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit Wie bereits oben ausführlich erläutert, ist das Wildcampen ohne Erlaubnis der Grundstückseigentümer*in in jedem Bundesland verboten. Dennoch gibt es eine Grauzone: Es ist in Deutschland erlaubt, mit seinem Fahrzeug für eine Nacht zu parken und dort zu nächtigen, wenn damit die eigene “Fahrtüchtigkeit” wiederhergestellt wird. Diese Dauer ist auf 10 Stunden begrenzt. Dabei sollte deutlich werden, dass es sich nur um die Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit handelt. Das Platzieren von Campingstühlen vor dem Fahrzeug ist demnach nicht erlaubt und kann wiederum mit Strafen verbunden sein. Park4Night In diesem Zug wollen wir dir auch die App Park4Night vorstellen: Die App zeigt dir Stellplätze für Wohnmobile auf der ganzen Welt an. Du kannst einfach über die “Such”-Funktion deinen Standort eingeben und wirst zu einem Stellplatz geleitet. Die Rechtslage ist hier oftmals nicht ganz eindeutig. Dennoch kannst du die App auf jeden Fall dafür nutzen, deine Fahrtüchtigkeit wiederherzustellen und so bis zu 10 Stunden an einem Ort parken. Check also vorher die Bewertung der einzelnen Stellplätze, dort finden sich meistens die aktuellsten Infos zum jeweiligen Standort. Facebook-Gruppen Die Camping-Community ist groß und vor allem sehr gut vernetzt. Auf dem sozialen Netzwerk Facebook gibt es viele Gruppen, die sich mit dem Thema “Wildcampen in Deutschland” auseinandersetzen. Jede Person kann den Communitys beitreten und sich untereinander austauschen. Hier haben wir dir ein paar der Gruppen aufgelistet: Wild Camping DeutschlandCamping am WasserKostet nix Stellplätze, kostenlos auch Freisteher und Wildcamper (Ist nicht nur auf Deutschland begrenzt) Die Vorstellung und den Traum, unter freiem Himmel zu schlafen, teilen sich viele Camper*innen. Wie wir gelernt haben, ist das in Deutschland – bis auf ein paar Ausnahmen – aber leider verboten und kann dich teuer zu stehen kommen. Daher weiche vielleicht doch auf unsere vorgeschlagenen Alternativen aus oder reise in ein Land, in dem Wildcampen erlaubt ist. Mehr Reiseartikel und Tipps findest du auf unserem travel tiger Blog. Ab wann ist es Wildcampen? Unter Wildcampen versteht man das Übernachten an einem nicht offiziellen Ort, wie einem Stellplatz oder Campingplatz. In Deutschland ist es verboten und zählt als Ordnungswidrigkeit. Auch das Übernachten in einem Fahrzeug am Straßenrand oder auf einem Parkplatz ist nicht erlaubt. Eine Ausnahme stellt das Wiederherstellen der Fahrtüchtigkeit dar. Wo ist Wildcampen erlaubt? In Deutschland ist das Wildcampen in keinem Bundesland erlaubt. In manchen Bundesländern darf man in der freien Natur schlafen, wenn man die Einverständniserklärung des Eigentümers erhalten hat. In welchen Ländern Wildcampen erlaubt ist, erfährst du hier. Außerdem haben wir legale Alternativen gefunden, die du stattdessen erleben kannst. Wie hoch sind die Strafen fürs Wildcampen? Das Bußgeld variiert in jedem Bundesland und ist von unterschiedlichen Faktoren abhängig. Es kann zwischen 5 - 10.000€ ausfallen. Leider gibt es keine einheitlichen Regelungen und die Strafe ist immer vom Einzelfall abhängig. Erkundige dich somit genau, bevor du dein Wildcamping-Abenteuer antrittst. Gibt es Alternativen zum Wildcampen? Ja, es gibt verschiedene legale Alternativen zum Wildcampen in Deutschland. Ob kleine, naturnahe Campingplätze, Privatgrundstücke oder Bauernhof Camping, wir haben alle Alternativen für dich gesammelt. Themen Wildcampen Ratgeber Paula Please enable JavaScript to view the comments. Für dich empfohlen Minicamper Campingbox oder Campingmodul - flexibles Vanlife für dein Auto vor 9 Monaten • 9 min Lesezeit Reiseberichte Camping auf Madeira mit dem Van – ein Reisebericht vor einem Jahr • 13 min Lesezeit Ratgeber Erfahrungsbericht: Vom Zelt zum Minicamper vor einem Jahr • 5 min Lesezeit
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