Generell gilt in Norwegen das Jedermannsrecht , das besagt, dass sich jede*r in der freien Natur aufhalten und übernachten darf. Demnach ist das Campen in freier Natur gestattet, wenn niemand anderes gestört wird und es nicht ausdrücklich untersagt ist. Jedoch sollte man nicht länger als 48 Stunden an einem Ort verweilen, es sei denn es handelt sich um einen offiziellen Campingplatz.
Bei meinem vierwöchigen Roadtrip durch Norwegen im Sommer 2022 kam ich in den Genuss von zahlreichen traumhaften Stellplätzen, war aber zwischendurch auch immer wieder auf Campingplätzen. Hier stelle ich euch meine sechs Lieblingsplätze vor, die ich euch für eure Norwegenreise nur empfehlen kann.
Camping in Norwegen
Verstecktes Juwel in Südnorwegen: Camping im Setesdal
Nach der Fährfahrt von Hirtshals in Dänemark rüber nach Kristiansand in Südnorwegen führte mich mein Norwegen Roadtrip im Caddy recht schnell ins Tal Setesdal. Das Tal liegt malerisch in der Provinz Agder und mitten hindurch fließt der Fluss Otra.
Das Setesdal zählt zu den eher unbekannten Ecken Südnorwegens und so ergatterte ich auch mitten in der Hauptsaison ohne Probleme ein Plätzchen auf dem herrlich gelegenen Campingplatz Hornnes Camping : Mitten im Wald, zwischen Heidelbeeren und Farn, direkt am Breiflå-See, der gleichermaßen zu Stunden am Strand und Kajaktouren einlädt.
Campingplatz Hornnes Camping. © Anna/Reiselustig
Überraschende Entdeckung: Undredal Camping am Auerlandsfjord
Das kleine Örtchen Undredal hat mich in Norwegen mit am meisten überrascht – vermutlich, weil ich so gar keine Erwartungen hatte und ich einfach auf der Suche nach einem Campingplatz mit warmer Dusche war. Da wurde ich in Undredal am Auerlandsfjord fündig und obwohl der Campingplatz am Fjordufer schon ausgebucht war, durften wir netterweise auf dem Parkplatz davor übernachten und die Einrichtungen des Campingplatzes mit nutzen.
Campingplatz am Ufer des Auerlandsfjords. © Anna/Reiselustig
Mystischer Fjordblick beim Solhaug Camping am Geirangerfjord
Ein absolutes Must-See in Norwegen ist natürlich der Geirangerfjord. Kleiner Tipp: Mit der Autofähre ist die Fahrt durch den Fjord etwas günstiger als mit den üblichen Touristenbooten und man kommt dennoch in den Genuss, die Fjordlandschaft vom Wasser aus zu bestaunen. Unweit von Geiranger liegt direkt am Fjordufer der Solhaug Campingplatz , der nicht nur eine traumhaften Fjordblick ermöglicht, sondern auch einen kleinen Steg hat, von dem aus man sich eine kleine Abkühlung im Fjord gönnen kann.
Camping am Geirangerfjord © Anna/Reiselustig
Wildcampen in Norwegen
Folgefonna Nationalpark
Der Folgefonna-Nationalpark erstreckt sich vom Sommerskigebiet in Jondal im Norden bis zum Blomstolskardbreen (Sporn) im Süden und umfasst zahlreiche Flüsse und Seen. Das Herzstück des Nationalparks bildet der große Folgefonna Gletscher, der drittgrößte Gletscher des norwegischen Festlandes.
Bei Matre kann man beispielsweise auf einem größeren Parkplatz am Ufer des Blådalsvatnet stehen, der gleichzeitig Ausgangspunkt für eine tolle Wanderung mit Aussicht auf den Svelgabreen Gletscher ist. Auch zwischen Fjellhaugvatn und Staffivatnet finden sich am Straßenrand tolle Stellplatzmöglichkeiten für Wildcampen in Norwegen mit herrlichen Aussichten.
Wildcampen im Folgefonna Nationalpark. © Anna/Reiselustig
Unendliche Weite beim Wildcampen im Hardangervidda Nationalpark
Der Hardangervidda Nationalpark ist der größte Nationalpark Norwegens und seine Landschaft ist geprägt von Hochgebirgsplateaus, tiefen Tälern, Gletschern, Wasserfällen und kristallklaren Seen. Unweit des beeindruckenden Wasserfalls Vøringfoss findet man an der RV7 zahlreiche Parkbuchten, in denen man bei herrlicher Fernsicht wunderbar freistehen kann.
Wildcampen im Hardangervidda Nationalpark. © Anna/Reiselustig
Stellplatz direkt am Bøyabreen Gletscher
Der Bøyabreen ist ein südlicher Ausläufer des Jostedalsbreen , dem größten Gletscher Norwegens, und schon von der Straße aus sichtbar. Von der Hauptstraße aus führt eine kleinere Straße bis fast direkt zum Gletscher und dort durfte man – Stand Sommer 2022 – auch übernachten. Da wir auf der Durchreise waren haben wir das zwar nicht getan, aber allein der Blick vom Parkplatz aus wäre es wert gewesen ☺
Stellplatz am Bøyabreen Gletscher. © Anna/Reiselustig
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